Seit mehr als einem Jahrzehnt hat es im deutschen Sprachraum keinen Sammelband zum Absolutismus mehr gegeben. Darin spiegelt sich ein schwindendes Interesse an diesem klassischen deutschen Forschungsgegenstand, aber auch die Tatsache, daß die Epoche des europäischen Absolutismus in den vergangenen Jahren zu einer Domäne sozial-, wirtschafts- und mentalitätsgeschichtlicher Forschungsansätze geworden ist. Institutionen, Fürsten, Beamten, Heere und Offiziere als Akteure des historischen Geschehens, der Machtstaat und seine politische Ideenwelt traten in den Hintergrund, vor sie schob sich die soziale, ökonomische, kulturelle Realität, in die sie eingebettet waren und die sie verständlich macht.
Die in diesem Band enthaltenen Beiträge aus der neueren Forschung stellen jene Strukturmerkmale des Absolutismus ins Zentrum ihrer Betrachtung, in denen sich in besonderem Maße spiegelt, wie die absolute Monarchie politische Herrschaft organisiert,wie sie 'funktionierte' und Dysfunktionalitäten zu überwinden trachtete.