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Exportüberschüsse schaffen Arbeit und sind Zeichen für eine erfolgreiche Wirtschaft, heißt es auf der einen Seite. Importüberschüsse haben den Griechen erst zu einem Luxusleben verholfen und sie dann in eine Schuldenkrise gebracht, heißt es auf der anderen Seite. Wie passt das zusammen? Nicht der Handel, wohl aber die Handelsbilanzen sind immer ein Nullsummenspiel - schließlich sind die Exporte der einen die Importe der anderen. Weisen bestimmte Länder dauerhafte Überschüsse oder Defizite auf, spricht man von globalen Ungleichgewichten. Inwiefern beeinflussen sie den Wohlstand einzelner Nationen und sind sie gar eine Gefahr für die Stabilität der Weltwirtschaft? Diese Studie widmet sich diesen hochaktuellen Fragen. Im Kern geht es um die Verschuldungskrise ganzer Volkswirtschaften: Ausländisches Kapital dient nur in der Theorie der Erhöhung produktiver Investitionen. Tatsächlich bilden sich immer wieder Konsum- und Immobilienblasen, die von einer hohen Staatsverschuldung begleitet sein können, aber nicht müssen. Die Probleme verschärfen sich in einer Welt realwirtschaftlich falscher Wechselkurse, die weder Inflationsdifferenzen noch Leistungsbilanzsalden ausgleichen: Sei es, weil der Wechselkurs abgeschafft wurde (Eurozone), einer Manipulation ausgesetzt ist (China) oder ein ungerechtes Weltwährungssystem einzelnen Akteuren Privilegien verschafft (USA). Aus diesem Grunde werden nicht nur die Sinnhaftigkeit von Handels- bzw. Leistungsbilanzsalden überprüft, sondern auch die Wirkungen von Auf- und Abwertungen erläutert. Es zeigen sich beispielsweise Effekte, die für Deutschland eine Aufwertung als wohlfahrtsökonomisch sinnvoll werden lassen. Und man beginnt zu verstehen, dass eine äußere und innere Abwertung keine Äquivalente sind, sondern zu Inflation bzw. Depression führen. Insofern verwundert es nicht, wenn der Erhalt des Euro die wirtschaftlichen Probleme in der Südperipherie weiter verschärft. Ferner werden die Zusammenhänge zwischen staatlicher Verschuldung und