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Es stellt sich die Frage, ob es so etwas wie einen in Gestalt von Aussagen, Operationen oder Vorschriften beschreibbaren Kern gibt, der ein Minimum an Identität einer Lehre, einer Theorie oder einer Therapie darzustellen vermag. Denn mehr noch als irgendeine Aussage scheint für die Psychoanalyse der Rückbezug auf den Namen dessen, der das Opfer seines Namens bringen wollte, um ein Überleben der Psychoanalyse zu gewährleisten, unverzichtbar zu sein. Gerade dieser Tatbestand macht eine Untersuchung des wissenschaftlichen Anspruchs der Psychoanalyse unumgänglich und dringend. Es gilt, die Psychoanalyse von dem Verdacht zu befreien, das Überleben dieser starken Stellung des Gründers sei Ausdruck einer irrationalen Verehrung und eines sektenhaften Verhaltens. Der französische Psychoanalytiker Lacan hat mit seinen Ausarbeitungen zum Namen-des-Vaters und zum Begehren des Analytikers unverzichtbare Marken gesetzt für eine Diskussion dieser Frage, die sich fernhält von den Seichtigkeiten eines biographischen Reduktionismus, wie er rund um die Psychoanalyse epidemisch grassiert. In diesem Zusammenhang hat Lacan auch die Frage nach dem Verhältnis von Wissenschaft und Psychoanalyse radikal anders gestellt: nicht als einen Anspruch, den die Psychoanalyse nach außen hin als etwas Substantielles auszuweisen hat, sondern als einen Bezug, in den die Psychoanalyse immer schon gesetzt ist, als daß sie im neuzeitlichen Subjekt, dessen Grundkonstellation Descartes im 17. Jahrhundert mit dem Satz des Cogito formulierte, ihr Korrelat hat. »Dieses Korrelat ist die Engführung, an der jedes Wissen zurückgewiesen wird«, im Sinne eines Selbstwissens, eines Selbstbewußtseins, einer intimen Vertrautheit des Subjekts mit sich -, »doch um so mehr erhebt es den Anspruch, dem Subjekt den Grund für eine gewisse Verankerung im Sein bereitzustellen«, und damit bricht Lacan abermals mit der Reflexivität der neuzeitlichen Subjektphilosophie, mit ihrer ontologischen Prätention eines spekulären wechselseitigen Bezugs von Denken und Sein. Nach Lacan gibt sich das Sein nicht im Denken und kann das Denken nicht aus sich heraus das Sein des Subjekts bestimmen und garantieren. Das Sein transzendiert das Subjekt - darin stimmen Lacan und Heidegger überein; das Subjekt erfährt sein Sein in einem unbewußten Genießen - darin hat die Übereinstimmung beider ihr Ende; das Subjekt ist zum Zwecke einer transsubjektiven Versicherung des Seins auf einen irreduziblen Anderen verwiesen, der für jeden an ihn gerich