Angst ist nicht nur eine menschliche Grundemotion, sondern ein gesellschaftliches Phänomen. Jüngst wurde sie zum charakteristischen Gefühl westlicher Gegenwartsgesellschaften erklärt und insbesondere mit politisch regressiven Entwicklungen, allen voran dem Aufstieg des Rechtspopulismus, in Verbindung gebracht. Ausgehend von Befunden eines aktuell veränderten gesellschaftlichen Stellenwerts der Angst untersucht der Sammelband in interdisziplinärer Perspektive gegenwärtige Ursachen, Auswirkungen, Repräsentationen, Ausprägungen, Deutungen und Praktiken der Angst. Mithilfe unterschiedlicher konzeptueller, theoretischer und methodisch-empirischer Zugänge werden im Sinne einer interdisziplinären Gesellschaftswissenschaft der Angst die vielfältigen sozialen, politischen und kulturellen Bedeutungen der Angst in gegenwärtigen Gesellschaften beleuchtet.