Zu lesen, als ob man sähe, fühlte, selbst empfände ...
Die Literatur im Sturm und Drang postuliert die Freiheit des Einzelmenschen und fordert ihn auf, sich gegen Beherrschung von außen aufzubäumen und sich zu verwirklichen. Diese leidenschaftliche und kurze Literaturepoche verlief parallel zur Aufklärung. Leidenschaft, Empfindsamkeit und Rebellion - welche Widersprüche und Spannungsfelder prägten das literarische Schaffen dieser Epoche? Das Arbeitsheft erhebt den Anspruch, nicht nur Informationen zu vermitteln, sondern auch Spaß an (älterer) Literatur zu wecken. So sind die Kapitel in vier Kategorien einzuteilen:
- Das Basiskapitel spricht die wichtigsten Themen der Epoche an, exemplarisch veranschaulicht an einigen kurzen und prägnanten Texten, die die Eigenart des Sturm und Drang in besonderem Maße transparent machen.
- Mit Schillers "Kabale und Liebe" wird beispielhaft die Gattung Drama in dieser Epoche veranschaulicht. Hier ergibt sich eine gute Vergleichsmöglichkeit mit dem Heft Aufklärung (ISBN 978-3-464-61146-3) und dem dortigen Kapitel über Lessings "Emilia Galotti".
- Darauf folgt ein Kapitel über den wichtigsten Roman der Epoche, Goethes "Leiden des jungen Werthers", sodass mit den ersten drei Kapiteln alle drei literarischen Gattungen und theoretische Texte der Epoche vorgestellt sind.
- Die Kapitel der zweiten Kategorie erweitern, ergänzen und vertiefen die Themen der ersten Kapitel (Empfindsamkeit, das Problem des Kindsmords und - mit wechselseitigem Bezug - die Lebensgeschichte Herzog Carl Eugens und Schubarts). Die Textauswahl erfolgte nach den Kriterien der Aussagekraft, Repräsentativität und Originalität. Dies ergibt eine Zusammenstellung, die neben Standardtexten auch weitgehend unbekannte Zeugnisse des 18. Jahrhunderts berücksichtigt und so, vor allem in Verbindung mit dem Heft über Aufklärung, einen Gesamteindruck von der Epoche ermöglicht.
- Die Kapitel der dritten Kategorie enthalten Texte und Informationen zur Rezeption und zum Umfeld der Epoche.
- Als vierte Kategorie dient ein motivierendes Kapitel mit Rätseln, die sich allesamt auf Inhalte des Arbeitsheftes beziehen. Wer sie lösen kann, hat gründlich gelesen!
- Der Abschluss bildet eine ausführliche Literaturliste, die neben den im Arbeitsheft zitierten Werken ausdrücklich auf jene Titel hinweist, die sich für den Schulgebrauch (z. B. Referate) eignen.
Dem Arbeitsheft ist ein Extrateil mit Lösungshinweisen beigelegt. Diese sind zuerst ausführlicher, später eher prinzipieller: Leserinnen und Leser haben sich schon eingearbeitet und sind mit Geist und Stil der Epoche vertrauter geworden.