Die Studie beschäftigt sich mit dem Strukturbruch der 1970er Jahre am Beispiel der Schiffbauindustrie und analysiert die Wahrnehmungsmuster und Lösungsvorschläge von Arbeitnehmervertretern. Sie zeigt auf, dass die Metallgewerkschafter bereits seit den 1950er Jahren die besondere Exportabhängigkeit der Schiffbauindustrie erkannten und entsprechend der Herausforderungen eines globalisierten Wirtschaftssektors Internationalisierungsstrategien entwickelten. Mit Hilfe einer Mehrebenenanalyse werden die Reaktionen bei der Bremer Vulkan-Werft, bei den nationalen Schiffbaukonferenzen der IG Metall, den Arbeitstreffen des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes und den Konferenzen des Internationalen Metallgewerkschaftsbundes untersucht. Die Forschungsfragen beziehen sich auf die Wahrnehmung des Sprechens von Krise sowie auf die Entwicklung von Krisenstrategien im Zusammenhang mit der Globalisierung der Märkte. Dabei werden die gegenseitige Beeinflussung der Diskussionen auf den unterschiedlichen Ebenen herausgearbeitet und die transnationalen Aspekte der Lösungsansätze in den Blick genommen. Die Arbeit verbindet exemplarisch die transnationale Geschichte mit der Arbeiterbewegungsgeschichte und greift die aktuellen Entwicklungen der Global Labour History auf, indem sie nationale Erklärungsmuster hinterfragt und Methoden der transnationalen und vergleichenden Geschichte kombiniert.