Ist der menschliche Embryo schon eine Person? Die Möglichkeiten der Abtreibung und Reproduktionsmedizin, die Beseitigung des Embryos aus persönlichen Gründen oder sein Verbrauch um hochrangiger medizinischer Forschungsziele willen geben dieser Frage eine existentielle Brisanz, die nicht nur viele Menschen in Gewissenskonflikte stürzt, sondern an der sich leidenschaftlich geführte Diskussionen und öffentliche Proteste entzünden. Jürgen Boomgaarden gibt eine differenzierte Antwort auf die Embryonenstatusfrage aus evangelischer Sicht. Am Anfang steht die Erörterung biologischer, philosophischer, rechtlicher und soziologischer Erkenntnisse und Positionen zum Embryonenstatus. Das Buch untersucht die biologische Entwicklung des Embryos auf ihre statusrelevanten Einschnitte und würdigt besonders die Kernverschmelzung als möglicher personaler Anfang kritisch. Die sogenannten SKIP-Argumente (Spezies, Kontinuität, Identität, Potentialität) beleuchtet Jürgen Boomgaarden ebenso wie die soziologische Analyse des ungeborenen Lebens, die die gewandelte Bedeutung des Kindes und seiner Liebe zu ihm in der westlichen Gesellschaft reflektiert. Auf der Basis von evangelischen Positionen zur Embryonenstatusfrage skizziert der Autor eine eigene systematische Theologie des ungeborenen menschlichen Lebens und geht dabei auch auf die ethische Problematik der In-vitro-Fertilisation ein. Boomgaarden vermeidet ‚einfache‘ Antworten auf die Embryonenstatusfrage und entwickelt dennoch klare Entscheidungskriterien aus evangelischer Sicht.