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Das kurze Leben des großen Franz Michael Felder: Außenseiter, Sozialreformer, Dichter, Bauernsohn
Revolutionen, Kühe, die alles besser wissen, und ein Junge mit Augenklappe Es ist 1848 und Franz Michael Felder ist gerade 10 Jahre alt. Er wächst in einem verarmten Milchbauerndorf – Schoppernau im Bregenzerwald – auf und muss dafür kämpfen, zur Schule gehen zu dürfen. Eines seiner Augen hat der Junge schon vor einiger Zeit an einen wenig begabten Arzt verloren, und im Kaiserreich tobt ein Krieg. Franz Michael lernt durch die Zeitungslektüre das Lesen, und das wiederum lernt er zu lieben. Im Dorf, dessen einzige Kritiker Kühe sind, die sich gerne über die inkompetenten Bauern echauffieren, gilt Felder als Sonderling, findet aber in der ebenso belesenen Anna Katharina, genannt Nanni, eine Gleichgesinnte. Als Felder seinen ersten Roman veröffentlicht, wird er im Dorf der Gotteslästerung beschuldigt, und so beginnt sein Weg der politischen Ermächtigung. Felder gründet die "Vorarlberg'sche Partei der Gleichberechtigung", die nach zwei gescheiterten Urnengängen in den Gemeinderat einzieht. Die Zeiten sind gut für Felder, doch sie drohen ihn einzuholen …
Eine Art Legende Franz Michael Felder stirbt früh. Noch keine 30 Jahre alt, wird ihm eine Tuberkulose-Erkrankung zum Verhängnis. Das Werk, das er hinterlässt: wirkmächtig. Er lebte ein Leben als Widersacher, als Kritiker, als Liebender, mit dem Wissen darum, Schriftsteller sein zu müssen, mit einem nie enden wollenden Ringen um politische Mündigkeit und Veränderung – und all das greift Felix Mitterer, der bekannteste Dramatiker Österreichs, in dem Theaterstück "Aus seinem Leben" auf. Klug und witzig erzählt Mitterer vom Leben Franz Michael Felders, zeichnet die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts nach und zeigt, was möglich ist, wenn ein Mann nicht aufhört, für Gerechtigkeit einzustehen.