Die urbane Landschaft der Peloponnes befand sich am Anbruch der römischen Kaiserzeit im Wandel. Die alten griechischen Poleis sahen sich nicht zuletzt durch die Neugründung der römischen coloniae Korinth und Patrai mit den geänderten soziokulturellen Konstellationen des Imperium Romanum konfrontiert. Mit der vorliegenden Untersuchung wird erstmals eine komplexere Beurteilung der inneren Urbanisierung auf der Peloponnes, verstanden als kulturhistorischer Entwicklungsprozess urbaner Lebensformen, für den Zeitraum vom ausgehenden 1. Jh. v. Chr. bis in flavisch-trajanische Zeit vorgenommen. Zu diesem Zweck werden die Veränderungen innerhalb der materiellen Existenzgrundlagen der colonia Korinth sowie der beiden griechischen Poleis Sparta und Argos exemplarisch analysiert und hinsichtlich ihrer Implikationen für die Sinnstiftung einer städtischen Identität hinterfragt. Die zuvor beobachteten beobachteten urbanistischen Phänomene werden schließlich in den weiter gefassten Rahmen der peloponnesischen Städtelandschaft im kulturellen Wandel eingeordnet und die dabei zu Tage tretenden regionalen Divergenzen begründet.