Bereits in den zwanziger Jahren entwickelt Brecht Pläne für Romane und beginnt auch mit der Ausarbeitung. Da es Brecht in erster Linie auf seine Stoffe ankommt, die er nicht in überkommene Formen zwängen und dadurch beschneiden möchte, verzichtet er im Zweifelsfall lieber auf die Ausführung. Gerade deshalb lassen sich an diesen Projekten Brechts Forderungen an einen Roman in seinem Sinne zeigen, Forderungen, die er später auch theoretisch formuliert hat: etwa über den Einfluß des Films auf den Roman. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung stehen der Dreigroschenroman und Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar: hierbei werden jeweils Entstehungs- und Fassungsgeschichte anhand der Materialien des Brecht-Archivs vorgestellt, die von Brecht herangezogenen Quellen aus den verschiedensten Bereichen aufgeschlüsselt, die Anregungen aus der Zeitgeschichte einbezogen, um dabei deren Handhabung und literarische Umsetzung zu demonstrieren.