Im Fokus der Untersuchung steht die Frage nach spezifischen Ausprägungen von Bewertungsinteraktionen in Gesprächen, die von Zuschauern in der Pause zwischen den Teilen eines Theaterstücks oder im Anschluss an die Rezeption des gesamten Theaterstücks geführt wurden. Vor dem Hintergrund linguistischer Studien zum Bewerten sowie medienwissenschaftlicher, soziologischer und linguistischer Studien zur Publikums- und Kunstkommunikation wird auf Basis von an zwei Theatern erhobenen Audiodaten aus einer gesprächsanalytischen Perspektive rekonstruiert, wie Bewertungen von den Beteiligten realisiert und ausgehandelt werden. Es wird zudem herausgearbeitet, welche Rolle das Bewerten für die Aneignung der in den Theaterstücken präsentierten Inhalte sowie für die Reflexion gesellschaftlicher Zusammenhänge und die eigene Alltagswirklichkeit spielt. Das Buch leistet damit einen Beitrag zum bisher kaum erforschten Gebiet der nicht-professionellen privaten Kommunikation über performative Kunst.