Ein hochgebildeter und virtuoser Meister der Redekunst wandelt mit seinen Bewunderern durch eine Galerie und beschreibt ihnen die dort versammelten Gemälde: So präsentieren sich Philostrats Eikones ihrem Leser. Mario Baumann analysiert, wie der Rhetor sich die Bilder souverän aneignet, wie er sein Vorgehen dabei immer wieder variiert und die verschiedensten - oft auch gegensätzlichen - Techniken, Perspektiven und Positionen der Deutung miteinander verbindet. Dadurch schafft der Wortkünstler eine Ästhetik des Virtuosen, die ihn und seine Beschreibungen als uneinholbar und einzigartig präsentiert und zugleich den Leser zur Interaktion und zum Genuß des Textes herausfordert.