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1.000 Fässer Erdöl verbrauchen wir heute jede Sekunde rund um den Erdball. Und es werden noch mehr werden, denn eine auf neun Milliarden Menschen anwachsende Weltbevölkerung und ein steigender Wohlstand lässt die globale Nachfrage weiter zunehmen - und auch ihre Folgen. Drohender Klimawandel und knappe fossile Ressourcen sind keine Zukunftsmusik in Moll sondern Realität. Weil über 60 Prozent des Erdöls in unseren Fahrzeugen in Rauch aufgeht, wird insbesondere nach klima- und ressourcenschonenden Treibstoffalternativen gesucht. Kraftstoffe aus Biomasse stellen eine solche Alternative dar. Sie sind seit langem schon in Gebrauch und seit einigen Jahren auch hoch im Kurs. Sie sind aber auch umstritten. Galten sie bislang noch als CO2-neutraler Ersatz für Benzin und Diesel, stehen sie nun vielmehr im Verdacht, für wachsenden Welthunger und Urwaldzerstörung verantwortlich zu sein. Kritiker sprechen fortan nur noch von Agrotreibstoffen, weil in ihren Augen mittlerweile nichts mehr "bio" an ihnen ist. Tatsächlich werden Urwälder für Sojaanbau und Ölpalmplantagen in Südamerika und Südostasien verstärkt gerodet. Die Regenwaldvernichtung trägt mittlerweile mit einem Fünftel zu den Kohlendioxidemissionen bei. Biodiesel für Regenwald? Hochgesteckte Beimischungsquoten der Industriestaaten heizen den Anbau nachwachsender Rohstoffe sowohl in den Industrie- als auch den Entwicklungsstaaten beträchtlich an. Auf Kosten der Welternährung? "Tank oder Teller" ist eine griffige Formel jedoch keine Antwort darauf, wie weit die Biokraftstoffnutzung tatsächlich die Ernährungssituation beeinflusst. Und auch die hitzige Debatte um brennende Moorwälder in Indonesien kann nicht den singulären Schluss zulassen, keine Biokraftstoffe zu tanken. Die Urwaldzerstörung würde unaufhaltsam weitergehen. Bei der Nutzung von Biokraftstoffen geht es um mehrere zentrale Fragen, die beantwortet werden müssen: Wie weit sind Biokraftstoffe heute für umweltsoziale Folgen verantwortlich und wie weit werden sie