Die vorliegende Studie untersucht das Althochdeutsche erstmalig aus einer dezidiert textlinguistischen Perspektive.
Hierzu wird das Gros der althochdeutschen Textdenkmäler zuerst einer soziopragmatischen Einordnung unterzogen. Im Anschluss werden ausgewählte Texte aus dem Kommunikationsbereich der pastoralen Seelsorge bzw. des Gottesdienstes textgrammatisch analysiert. Die Kombination von sozio- und systemlinguistischem Ansatz ermöglicht profunde Aussagen über die an die Texte gestellten kommunikativen Aufgaben und deren erfolgreiche Umsetzung.
Für beide Analyseschritte werden theoretisch reflektierte Systematiken entwickelt.
Der aus zwei sich ergänzenden Perspektiven (soziolinguistisch und textgrammatisch) erfolgende Zugriff auf das Althochdeutsche stellt eine qualitativ neue Bearbeitung des Forschungsgegenstandes dar, setzt wichtige Impulse für eine Auseinandersetzung mit dem Thema und regt zudem dazu an, die entwickelten Analyseinstrumentarien an weiteren historischen Sprachstufen zu erproben.