Der orientalische Gott Eros ist in seinen Ursprüngen ein Zerreisser dieser Welt. Er wirft sie aus dem Takt und zerstört ihre Harmonie. Das jedoch war den frühen griechischen Baumeistern des Abendlandes gar nicht recht.
In einem aufregenden Akt wurde der Zerreisser zum Versöhner umgedeutet. Besonders anschaulich wird diese Geschichte beim großen Philosophen Platon. Dort liegen die Wurzeln für eine erregende Spiritualität auf der einen und für die technisch-wissenschaftliche Welteroberung auf der anderen Seite.
Mit didaktischem Geschick entfaltet der Autor mit zahlreichen Ausblicken auf kulturgeschichtliche Hintergründe die faszinierende Denkwelt Platons. Dies erschließt ein tieferes Verständnis für die feurige Leidenschaft des Fortschritts, den wir hassen und lieben, der uns befreit und knechtet, der uns Hoffnung ist und Angst auslöst und von dem wir - so scheint es - doch nicht loskommen.