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IM SONNENWINKEL ist eine Familienroman-Serie, bestehend aus 75 in sich abgeschlossenen Romanen. Schauplatz ist der am Sternsee verträumt gelegene SONNENWINKEL. Als weitere Kulisse dient die FELSENBURG, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Der Sonnenwinkel ist eine Zusammenfassung der kleinen Orte Erlenried und Hohenborn, in denen die Akteure der Serie beheimatet sind. Die einzelnen Folgen behandeln Familienschicksale, deren Personen wechseln, wenn eine Handlung abgeschlossen ist. Im Mittelpunkt, jedoch als Rahmenhandlung, stehen die immer wiederkehrenden Hauptpersonen, die sich langsam weiterentwickeln. So trennt den ersten und letzten Roman in etwa ein Jahrzehnt.
Im Sonnenwinkel Nr. Der Schnee rieselte in feinen Flocken auf die Erde und bedeckte die Häuser vom Sonnenwinkel mit einer weißen Schicht. Die alte Felsenburg ragte jetzt bei Weitem nicht mehr so drohend über dem Herrenhaus von Erlenried empor. Der Schnee hatte ihr eine kleine Haube aufgesetzt. So sah sie richtig gemütlich aus und passte viel besser zu dem Dorf, das sich um das Gut herum gebildet hatte. Aus einem hübschen Nebengebäude vom Herrenhaus hörte man das fröhliche Kinderlachen bis auf die Dorfstraße. Das ganze Haus duftete nach dem köstlichen Gebäck, das Teta mit unermüdlichem Enthusiasmus für die bevorstehende Adventszeit fabrizierte, als wolle sie den ganzen Ort damit versorgen. Nun, Abnehmer würden sich genug finden. Selbst Felix Münster schnupperte genüsslich, wenn er abends aus der Fabrik heimkam. Der November mit seinen trüben, nebligen und regnerischen Tagen neigte sich dem Ende entgegen. Die Zeit freudiger Erwartung nahte. »Es schneit, Teta, es schneit!« Mit einem Jubelschrei stürzte der kleine Manuel atemlos in die Küche. »Deswegen brauchst du mich nicht gleich über den Haufen zu rennen«, brummte sie gutmütig. Noch immer musste Teta staunen, wie sehr sich dieser stille scheue Junge in den wenigen Wochen gemausert hatte. Seine Augen blitzten, seine Wangen glühten, und Teta, obgleich so sehr beschäftigt, kam nicht umhin, aus dem Fenster zu schauen. Fedrige weiße Flocken rieselten vom Himmel herab, setzten sich an die Scheiben und wurden zu bizarren Gebilden, bevor die Wärme, die aus der Küche kam, sie hinwegschmolz. »Warum bleiben sie nicht so schön, Teta?«, fragte Manuel bekümmert.