Mit diesem dritten Band zu Konrad Peutinger wird die Rekonstruktion seiner Bibliothek abgeschlossen, die wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die größte Privatbibliothek im deutschen Sprachraum war. Im Mittelpunkt steht dabei ein 1597 erstelltes Gesamtinventar des mobilen Besitzes der Familie Peutinger. Darin enthalten ist auch der vollständige Bestand von Konrads Bibliothek mit rund 2.200 Bänden. Dieses Inventar ist damit neben den beiden autographen Katalogen zentral für die Bibliotheksrekonstruktion. Es ist auch die einzige Quelle zu den Buchbeständen, die in Konrad Peutingers Katalogen größtenteils fehlen. Dabei handelt es sich um drei Kategorien: zum ersten sind die Bücher im Oktavformat zu nennen, zum zweiten die nach 1525 erworbenen Ausgaben und zum dritten
'Quellenausgaben' wie beispielsweise das Corpus iuris civilis oder Gesamt- und Teilausgaben der Bibel.
Im Inventar von 1597 ist zudem die Bibliothek gemäß ihrer Neuaufstellung nach Konrads Peutingers Tod im Jahr 1547 verzeichnet, die sich von seiner eigenen Aufstellung erheblich unterscheidet. Anlaß für die Neuaufstellung war die 1547/48 erfolgte Rückführung der Bibliothek nach Augsburg, nachdem sie 1546 wegen des Schmalkaldischen Krieges sicherheitshalber ausgelagert worden war. Das Inventar war deshalb von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Übergabe der Bibliothek an die Augsburger Jesuiten Anfang des 18. Jahrhunderts als Hauptkatalog in Benutzung.