Als Aufgabe stellte sich die Aufarbeitung des Â»Fundus S. StephaniÂ« im Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom. AnnÃ¤hernd 100 Urkunden lagen hier nahezu unbenutzt, drei RechenschaftsbÃ¼cher der Prioren waren der Forschung gÃ¤nzlich unbekannt. Weil sÃ¤mtlich ungedruckt, sollten viele Texte in den Band aufgenommen werden. Ãbersetzungen konnten lÃ¤ngere Paraphrasen ersparen. Die neutralen Notariatsinstrumente muÃten auf Details untersucht werden, damit aus kleinen Mosaiksteinchen 175 Jahre Geschichte der Pauliner in der Ewigen Stadt lebendig werden konnte.

Durch Zugrundelegen des gesamten Ã¼berlieferten Materials, auch aus anderen rÃ¶mischen Archiven, wurde eine Geschichte dieses ungarischen Klosters dargestellt. Das spirituelle Leben der nach der Augustinerregel lebenden MÃ¶nche trat dabei, quellenmÃ¤Ãig bedingt, zurÃ¼ck hinter die materiellen Lebensbedingungen. Da die Pauliner im 15. Jahrhundert auch PÃ¶nitentiare stellten, die zur familia des Papstes gehÃ¶rten, und durch ihren Besitz (im 16. Jahrhundert bis zu 20 MiethÃ¤user) mit hochgestellten PersÃ¶nlichkeiten der Kurie Kontakt hatten, besaÃen sie viele Jahre die in Rom damals lebensnotwendige UnterstÃ¼tzung zur Existenzsicherung. Nikolaus V. und Pius II. wie auch die rÃ¶mischen Adelsfamilien der Massimi und der Orsini (in drei Generationen) gehÃ¶rten zu den WohltÃ¤tern der ungarischen MÃ¶nche.

In der nationalen Zusammensetzung war das Kloster wÃ¤hrend der ganzen Zeit auch offen fÃ¼r die slawischen VÃ¶lker der Â»corona UngaricaÂ«. Dies wurde infolge der TÃ¼rkenkriege und der Reformation auch eine Ãberlebensfrage. Die AuflÃ¶sung des Konvents im Gefolge des Trienter Konzils war allerdings das intrigenreiche Werk des ungarischen Jesuiten P. IstvÃ¡n SzÃ¡ntÃ³.

Die Darstellung erhÃ¤lt ihre einzigartige Bedeutung angesichts der Verluste, die die Ordenszentrale bei Buda nach der Schlacht von MohÃ¡cz 1526 erlitt, und der Vernichtung der Ãberlieferung aus den vielen im Gefolge der Reformation aufgegebenen KlÃ¶stern in Ungarn. Aber nicht nur die eigentliche Ordensgeschichte wird neu beleuchtet. Schon von der KlostergrÃ¼ndung 1404 an ergeben sich neue Aspekte fÃ¼r die Profangeschichte. Die Auswirkungen der oft waghalsigen pÃ¤pstlichen Finanzpolitik werden am Beispiel des pÃ¤pstlichen Anleiheinstituts Â»Mons FideiÂ« verdeutlicht. Ebenso ergeben sich fÃ¼r die Baugeschichte der ehrwÃ¼rdigen Kirche S. Stefano Rotondo wichtige neue Erkenntnisse.

SchlieÃlich sorgen 27 Abbildungen fÃ¼r wÃ¼nschenswerte Anschaulichkeit.

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