Das Verhältnis Europa-Islam ist historisch betrachtet fragil. Demgegenüber arbeitet das Buch heraus, dass beide keine Gegensätze sind: Vielmehr ist es eine zentrale Zukunftsfrage für Europa, wie sich der Islam in Europa entwickelt, und ein europäischer Islam kann einen wertvollen Beitrag zum Friedensprojekt Europa leisten.
Die zweite große These des Buches ist, dass der Islam von seiner Anlage her pluralitätsfähig ist. Der Autor zeigt, inwiefern Pluralität und zentrale europäische Werte in den islamischen Quellen theologisch begründet werden können. Gleichzeitig ruft er zu methodologischer Offenheit in der islamischen Theologie auf.
Im Unterschied zu einigen Modellen der vergangenen Dekaden verweist das Buch für den europäischen Islam eindringlich auf die Notwendigkeit einer Gestaltung durch die europäischen Muslim: innen selbst. Erst die Eigenverantwortung der Muslim: innen und das seriöse Wohlwollen aller Akteur: innen aus Gesellschaft und Politik werden nachhaltig einen zukunftsfähigen Islam in Europa ermöglichen.
Das Buch hat den Mut, Fehlentwicklungen und Probleme zu thematisieren, und die Offenheit, fundierte Lösungsansätze zur weiteren Diskussion in Gemeinden, Gesellschaft und Wissenschaft vorzuschlagen, und zeigt, wie Muslim: innen in Europa den Islam selbstverantwortlich, menschenorientiert und pluralitätsfähig gestalten können.