Mit diesem Buch über Die Gründungsmythen der israelischen Politik soll keine Verwirrung gestiftet werden - weder in religiöser noch politischer Hinsicht.
Die Kritik der zionistischen Interpretation der Thora und der historischen Bücher (insbesondere die Bücher Joshua, Samuel und der Könige) bedeutet in keiner Weise eine Unterschätzung der Bibel und dessen, was sie über den Epos der Vermenschlichung und der Vergöttlichung des Menschen verkündet. Das Opfer Abrahams ist ein ewiges Vorbild für des Menschen Überwindung seiner moralischen Provisorien und seiner zerbrechlichen Logik im Namen bedingungsloser Werte, die sie relativieren. Ebenso wie der Exodus das Symbol des Losreißens aus jeder Knechtschaft, des unwiderstehlichen Rufs Gottes zur Freiheit bleibt.
Was wir zurückweisen, ist die zionistische, tribalistische und nationalistische Lesart dieser Texte, die die großartige Idee des Bundes Gottes mit den Menschen, mit allen Menschen, und seiner Gegenwart in allem, schmälert und aus ihr die unheilvollste Idee der Menschheitsgeschichte macht: jene des von einem parteiischen und partiellen Gottes (also eines Götzen) auserwählten Volkes, die im voraus jede Fremdherrschaft, jede Kolonisierung, und jedes Massaker rechtfertigt. Als ob es in der Welt an heiliger Geschichte nur die der Hebräer gäbe.
Aus meiner Beweisführung, deren Kettenglieder allesamt unter Quellenangabe erfolgen, ergibt sich keineswegs der Gedanke der Vernichtung des Staates Israel, sondern einfach seine Entheiligung: Dieses Stück Erde wurde, nicht mehr als jedes andere, niemals verheißen, sondern erobert - so wie Frankreich, Deutschland oder die Vereinigten Staaten auch, je nach den zur jeweiligen Zeit herrschenden Kräfteverhältnissen.
Also frage ich dich: Wer ist schuldig? Wer begeht das Verbrechen oder wer prangert es an? Derjenige, der die Wahrheit sucht oder derjenige, der versucht, sie zum Schweigen zu bringen?