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Die Massive Arbeitslosigkeit Und Die Wirtschaftsordnung
Die Massive Arbeitslosigkeit Und Die Wirtschaftsordnung
Hrsg. unter Mitarbeit von H. Ehmann / R. Hickel / C. Köhler / J. Kromphardt / A. Oberhauser / E. Scheunemann / A. Schüller / R. L. Weber im Auftrag der Internationalen Stiftung Humanum.
Das vorliegende Werk ist das Ergebnis einer interdisziplinären Zusammenarbeit von Vertretern der Wirtschaftsethik, Wirtschaftswissenschaft, Soziologie, Politikwissenschaft und des Arbeitsrechts. Die Fragestellung lautete: Ist die Soziale Marktwirtschaft als System ausreichend, um die bestehende massive Arbeitslosigkeit zu dämpfen? Wenn ja: Welche marktkonformen Maßnahmen sind vorzusehen? Wenn nein: Welche nicht-marktkonformen Maßnahmen werden empfohlen bei grundsätzlicher Erhaltung des Wettbewerbs? Entscheidend war jeweils der Blick auf die sozialen und politischen Folgen der einzelnen Vorschläge. Im Zusammenhang mit dieser umfassenden Blickrichtung wurden z. B. die externen Effekte der Globalisierung, der Individualisierung der Lohnfindung mit der Beseitigung der allgemeingültigen Lohntarife usw. untersucht. Eingehend wurde zu diesem Zweck die amerikanische Wirtschaft analysiert. Es wurde das Fehlen einer sozialen Absicherung der Arbeiterschaft und die Entstehung eines in der Arbeitslosenstatistik nicht erfaßten massiven Proletariats festgestellt, woraus sich die grassierende Kriminalität mit hohen Kosten für den Staatshaushalt ergaben, so daß sich die Folgeschäden aus Kriminalität und Justizvollzug auf 4% des Sozialprodukts belaufen.
Als Vertreter der Wirtschaftswissenschaft wurden nicht nur solche ausgewählt, die im vorhinein von der Wirkkraft des marktwirtschaftlichen Regelmechanismus überzeugt sind, sondern auch solche, die von alternativen Richtungen kommen, also eine mehr sozialdemokratisch oder gewerkschaftlich orientierte Marktwirtschaft vertreten. Wie immer man zu diesen Orientierungen eingestellt sein mag, man wird ihre kritische Analyse der heutigen Sozialen Marktwirtschaft ernstnehmen müssen. Da die Marktwirtschaft wesentlich auf dem Regelmechanismus des Wettbewerbs beruht, sie darum möglichst ohne moralische Appelle an die Teilnehmer des Wettbewerbs auszukommen hat, ergibt sich für sie die Frage, welche wirtschaftspolitischen Vorgaben vorzusehen sind, um die sozialen Schäden des reinen Kapitalismus auszuschließen. Hierbei dürfte der Vorschlag einer bestimmten Geld- und Währungspolitik von besonderem Interesse sein. Die vielen mündlich vorgetragenen Meinungen sind in einem systematisch gegliederten Bericht der Diskussionen zusammengefaßt.