Die Nationalökonomie geriet nach dem Ersten Weltkrieg in eine tiefe Krise, die durch den Widerstreit zahlreicher Theorien, Meinungen und »Systeme« gekennzeichnet war. Nach dem Ende der bis dahin das Fach dominierenden Jüngeren Historischen Schule gelang es der Disziplin nicht, ein neues tragfähiges Paradigma zu entwickeln. Stattdessen präsentierte sie sich als eine tief zerstrittene Wissenschaft, die keine Antworten auf die drängenden ökonomischen Probleme der Zeit geben konnte. Roman Köster analysiert diese Krise. Er zeichnet die historische Lage, mit der die Nationalökonomie konfrontiert war ebenso nach wie die Versuche, die Krise zu überwinden, und er zeigt, warum diese Bemühungen während der Weimarer Jahre scheiterten.
Dr. Roman Köster vertritt z.Z. die Professur für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.