Noch immer bewegen sich die Debatten um die Zukunft Deutschlands vor allem auf tagespolitischer Ebene. Dieser Auseinandersetzung eine praktisch-philosophische Dimension zu geben, ist das Ziel der hier versammelten Arbeiten von Dieter Heinrich. Den Deutschen hat sich nämlich nach vierzig Jahren der Stagnation, so der Autor, eine kaum noch erhoffte Zukunft erschlossen. »Nun muß sie in sehr kurzer Zeit soweit wie möglich gesichert und auf ein Fundament gestellt werden, das sich auf absehbare Zeit hin als tragfähig erweist - als der beste Grund, der in solcher Situation zu erreichen war, und gefeit gegen Fehlentwicklungen, deren Möglichkeit die historische Erfahrung niemand vergessen lassen wird.« Diese Fundamentierung unternimmt der Autor, indem er den Gestaltwandel im Vereinigungsprozeß, den Profilwandel der Nation und die Bewußtseinslage nach der Vereinigung untersucht. Sein Fazit lautet: »Eine republikanische Verfassung und eine im Profil der Nation angelegte Lebenspraxis und Kultur haben die große Freiheitsaussicht, in der einen Republik Deutschland zusammengeführt zu werden.«