Hendrik Schröder bietet neue Einsichten in ein bislang randständig behandeltes Thema innerhalb der politischen Bildung: Emotionen. Mit Hilfe eines selbst entwickelten interdisziplinären Analyseverfahrens (ARtE) rekonstruiert er die Funktion von Emotionen innerhalb politischer Kontexte und untersucht empirisch ihren Einfluss auf die politische Urteilsbildung von Schülern und Schülerinnen. Demnach ist Emotionalität beim politischen Urteilen im Rahmen der Involvierung und Motivation von Urteilenden (Prä-Urteilsphase), beim Bewerten und Strukturieren von urteilsrelevanten Informationen (Haupt-Urteilsphase) und bei der Vermittlung und Kommunikation von Urteilsschlüssen (Post-Urteilsphase) von Bedeutung. Die Arbeit liefert zudem eine Weiterentwicklung des Kompetenzmodells der GPJE zum politischen Urteilen und bietet praktische Planungshilfen für eine emotionssensible politische (Urteils-)Bildung.