Die Entdeckungsreisen James Cooks im Südpazifik schreiben sich in vielfacher Hinsicht in die Erkenntnisrevolution der Epoche der Aufklärung ein. Doch sie legten nicht nur die geographischen Grundlagen für den modernen Weltbildwandel, sondern bildeten auch den Auftakt folgenreicher Begegnung und Interaktion von Kulturen.
Wie kein anderer Reisender vor ihm bietet Georg Forster durch seinen literarischen Weltreisebericht Reise um die Welt (1777-1780) einen außergewöhnlichen Einblick in Cooks zweite Weltreise, indem er Grundprobleme der Kulturbegegnung anspricht, die in der vorliegenden Studie aufgegriffen und exemplarisch beleuchtet werden.
Die Kulturbegegnung nimmt in Forsters Bericht Gestalt an als dialektischer Prozess, der zum einen die europäischen mentalen Dispositionen bei der Begegnung mit Fremden offen legt und zum anderen eine kritische Reflexion und Relativierung der eigenen aufklärerisch-universalistischen Wertmaßstäbe und Ideale auslöst. Das Aufeinandertreffen von Europäern und Insulanern erweist sich in nahezu jeder Beziehung als Testfall für die europäische Aufklärung.