Die Reihe Germanistische Linguistik (RGL) feiert 2025 ihren fünfzigjährigen Geburtstag. Seit Mitte der 1970er Jahre hat sich die germanistische Linguistik zu einer facettenreichen Disziplin mit einer Vielzahl von Fachgebieten und Themen entwickelt. Der Band beleuchtet die Vergangenheit und Gegenwart des Faches und möchte zugleich zeigen, vor welchen Herausforderungen das Fach steht und welche zukünftigen Forschungsfragen sich abzeichnen.
Im Sammelband wird dargestellt, wie sich Subdisziplinen wie die Text-, die Variationslinguistik oder die Schreibforschung etabliert haben und welche Fragestellungen und Methoden für sie charakteristisch waren und sind. Zudem wird beleuchtet, wie sich fachrelevante Themen wie der Zusammenhang zwischen Sprache und Beziehung oder die soziale Positionierung herausgebildet haben. Die Beiträge nutzen größtenteils das eigens für den Sammelband aufbereitete Korpus der in der RGL erschienenen Texte. Dass sich mit diesem Korpus auch der Wandel linguistischer Wissenschaftskommunikation erschließen lässt, wird ebenfalls in vielen Beiträgen deutlich, die sich mit Er-Nennungspraktiken in der Linguistik, mit dem Stellenwert von Beispielen und Belegen sowie mit der Zitationspraxis und mit Zitationsvorlieben im linguistischen Diskurs der letzten Jahrzehnte beschäftigen.