Vor dem Hintergrund der Debatte über das Selbstbestimmungsgesetz erkunden die in diesem Band vereinigten Beiträge aus privatrechtlicher, verfassungsrechtlicher und theoretischer Perspektive Funktion und Bedeutung von Geschlecht als Kategorie im Familienrecht. In welchen Zusammenhängen knüpft das gegenwärtige Familienrecht und insbesondere das Abstammungsrecht an das Geschlecht an? Könnte ein Familienrecht auch ohne Geschlecht funktionieren? Welche plausiblen, rechtlich und gesellschaftlich akzeptablen Gründe gibt es für die Verwendung der Kategorie Geschlecht im Familienrecht? Darf das Recht annehmen, dass Geschlecht eine natürliche Eigenschaft ist? Wäre es verfassungsrechtlich zulässig und rechtspolitisch erstrebenswert, im Familienrecht auf die Kategorie Geschlecht zu verzichten?