Als sie ihn »Miezekatze« genannt hat, meinte sie das nicht wörtlich.
Irgendwann im Leben eines Mannes kommt die Zeit, sich zu entscheiden: Entweder er findet eine Frau oder er lässt sich von seiner Mutter ohrfeigen, weil er ihr keine Enkelkinder schenkt. Immerhin wird er nicht jünger, obwohl sein Alter nichts mit seinem Austritt aus der Armee zu tun hatte.
Nach dem Vorfall blieb seinen Vorgesetzten nichts weiter übrig, als ihn aus medizinischen Gründen zu entlassen. Das war wohl auch zum Besten, denn irgendetwas in seinem Inneren kämpft darum, freigelassen zu werden.
Auf einem seiner Streifzüge begegnet er zufällig Anika, seinem ehemaligen Highschool-Schwarm. Sie ist immer noch so hübsch wie früher, sodass er in Windeseile von einem Fettnäpfchen ins andere tritt.
Ja, in ihrer Gegenwart benimmt er sich immer noch wie ein Verrückter.
Die Erkenntnis, dass er eine riesige Katze ist, macht ihm schwer zu schaffen, besonders weil seine Verwandten ihn damit aufziehen, indem sie ihm eine Dose Thunfisch anbieten und einen Bindfaden vor seiner Nase baumeln lassen.
Doch das Lachen wird ihnen schon noch vergehen, sobald sie herausfinden, dass er das Biest in sich nicht kontrollieren kann.
Nur Liebe kann ihn zähmen.