Die metahermeneutische Untersuchung widmet sich dem Interpretationsproblem und damit einer grundlagentheoretischen Frage aller textinterpretierender Disziplinen. Der Analyse der text- und zeichentheoretischen Prämissen des Interpretationsproblems, entfaltet als Problem der Beliebigkeit von Interpretationen, folgen Erörterungen zu verschiedenen Formen der Bedeutungszuweisung (Bezeichnung, Exemplifikation, Analogisierung) und zum Aufbau von Bedeutungskonzeptionen. Um zwischen zulässigen und unzulässigen Interpretationen angemessen unterscheiden zu können, bedarf es Kriterien des Vergleichs und der Bewertung von Interpretationen. Diese Kriterien lassen sich nur im Rahmen einer gewählten Bedeutungskonzeption festlegen, die auch die interpretationsrelevanten Kontexte selegiert und hierarchisiert. Vor diesem Hintergrund wird eine methodologische Lösung des hermeneutischen Zirkels entwickelt. Die Studie wendet sich an interpretationstheoretisch interessierte Leserinnen und Leser aller Disziplinen.