»Bosheit ist ein Mythos, den gute Menschen erfunden haben, um die seltsame Anziehungskraft der anderen zu erklären.«
Bis heute, 125 Jahre nach seinem Tod, gehört Oscar Wilde zu den beliebtesten und meist zitierten Autoren - nicht zuletzt wegen seiner Spitzzüngigkeit und dem Scharfsinn seiner Beobachtungen. Ob sich seine Polemik gegen überflüssige Zeitungen oder schlechte Literatur richtet, gegen geistlose Frauen oder langweilige Männer, gegen scheinheilige Moralvorstellungen oder die Ignoranz der Unkultivierten - immer ist sie treffsicher, brillant formuliert und äußerst unterhaltsam.
Mehr als pure Gehässigkeit, ist sie Ausdruck des künstlerischen Selbstverständnisses Wildes, seine Extravaganz gegen die Meinung der anderen zu leben und seine Kunst, die elegante Schönheit und kritischen Geist verbindet, über die gesellschaftlichen Konventionen stellen zu dürfen.