Die moderne Populärkultur kam auf der Bühne zur Welt. Noch bevor Film und Radio sich etablierten, entwickelte sich das Unterhaltungstheater zu einer kommerziellen und grenzüberschreitenden Vergnügungsindustrie, die ein Massenpublikum erreichte. Tobias Becker vergleicht die Theaterlandschaften von Berlin und London und zeichnet den kulturellen Austausch zwischen diesen Metropolen im Zeitalter der 'langen Jahrhundertwende' zwischen 1880 und 1930 nach. Darauf aufbauend untersucht seine Studie, wie die zeitgenössischen gesellschaftlichen und kulturellen Umwälzungen auf der Bühne dargestellt wurden. Denn das Theater modernisierte sich nicht nur, es reflektierte die Moderne zugleich. Inszenierte Moderne leistet damit einen Beitrag zur Mediengeschichte und zur Geschichte der europäischen Populärkultur wie auch zur Stadtgeschichte Berlins und Londons sowie zur Erforschung der deutsch-britischen Beziehungen.