Der dritte Teilband des Jesajakommentars, Jesaja 28-39, behandelt die Überlieferungen über das Wirken des Propheten Jesaja in den letzten Jahren des Königs Hiskija (705-700 v. Chr.). Jes 28-35 bieten (mehrfach überarbeitete) Gerichts- und Heilsworte des Propheten über Juda und Jerusalem, die in dem kontrastiven Doppelbild über Edom (Gericht) und Zion (Heil) kulminieren. Jes 36-39 erzählen die kriegerische Bedrohung Jerusalems durch die Assyrer und dessen exemplarische wunderbare Errettung, die in der Treue JHWHs und im Vertrauen des frommen Königs Hiskija auf JHWHs ihr Fundament hat. Dieser Teil des Jesajabuchs ist keineswegs, wie bisweilen gesagt wird, ein geschichtlicher Anhang oder Einschub, sondern bildet die kompositionelle und theologische Mitte des Jesajabuchs. In theoogischer Hinsicht war diese Rettung ein wichtiger Anstoss für die Profilierung des biblischen Monotheismus.