Die vorliegende partizipative Forschung nimmt Rassismuserfahrungen, deren Thematisierung bzw. Dethematisierung von Kindern und Jugendlichen, die in Wohngruppen der stationären Jugendhilfe im Ruhrgebiet leben, in den Blick. Hierbei wurde die Forschung nicht nur über Kinder und Jugendliche aus der stationären Jugendhilfe hinsichtlich ihrer Rassismuserfahrungen oder für sie durchgeführt, sondern die Forschung wurde bewusst, systematisch konzipiert und kritisch reflektiert mit ihnen zusammen umgesetzt. So beteiligten sich zwei jugendliche Co-Forscher*innen richtungsweisend am gesamten Forschungsprozess. Es wurde dabei deutlich, dass sich Rassismus den Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichen, sich gegenseitig bedingenden Erfahrungsdimensionen zeigt und sich auf diese Weise in ihren Lebenswelten entfaltet. Eine Thematisierung ihrer Rassismuserfahrungen stellt für die Kinder und Jugendlichen im stationären Kontext eher eine Seltenheit als eine Selbstverständlichkeit dar.