"Ausgehend von detaillierten Studien über Kindersprache, über die Sprache der Aphasiker (der durch psychische oder organische Schaden Sprachgestörten) und über die zahlreichen Varianten existierender Lautsysteme, kommt er zu dem allgemeinen Prinzip, daß die extremen lautlichen Unterscheidungen (zwischen maximal offenen und maximal geschlossenen Vokalen, zwischen Vokalen und geschlossenen Konsonanten usw.) in allen Sprachen nachweisbar sind, daß diese es sind, die das Kind zuerst zu gebrauchen lernt und die der Aphasiker zuletzt verliert. Die differenzierteren Lautunterscheidungen sind in den bestehenden Sprachen sehr viel seltener belegt; das Kind macht sie sich in einem viel späteren linguistischen Stadium zu eigen, und der Aphasiker verliert sie leicht. Jakobsons Abhandlung gibt so, auf induktivem Wege, ein Stück Entwicklungsgeschichte der Sprache."