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In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkinder" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe – ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit. Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann.
Die Gartenfeste auf Schloss Winterstein waren bei den Bekannten und Verwandten der Familie immer ein besonderer Höhepunkt. Nicht nur, weil das schöne alte Barockschloss über einen gut gepflegten französischen Garten verfügte, sondern auch, weil Gräfin Cornelia von Winterstein eine glückliche Hand bei der Auswahl der Gäste und der Gestaltung des Programms hatte. Die Ausstellungen, Konzerte oder Aufführungen von kleinen Opern im Gartentheater waren für alle Gäste ein Augen- und Ohren-schmaus. Die Familie von Winterstein war seit dem siebzehnten Jahrhundert auf dem Schloss ansässig. Gräfin Cornelia und Graf Franz hatten fünf Kinder, vier Söhne, die alle bereits verheiratet waren und das Nesthäkchen Diane, die einzige, von Vater und Brüdern heftig verwöhnte Tochter. Diane war inzwischen dreiundzwanzig, steckte immer voller ungewöhnlicher Pläne und studierte zur Zeit in München Kunstgeschichte. Sie war während der letzten Jahre ein seltener Gast auf den Gartenfesten ihrer Eltern gewesen. Zu aufregend waren die neuen Bekanntschaften und Verpflichtungen in München, dann wieder war sie viel gereist und schließlich hatte sie während des letzten Jahres ein Praktikum in einem großen Kunstauktionshaus absolviert. In diesem Jahr aber hatte Diane sich zum Gartenfest ihrer Eltern angemeldet und wie meist hatte die junge Frau neue Ideen im Kopf, die sie in die Tat umsetzen wollte. »Ich hoffe nur, dass ich nichts Falsches getan habe«, seufzte Gräfin Cornelia und schaute noch einmal prüfend in die Runde. Die Orangerie, die um diese Jahreszeit leer stand, da die Pflanzen in Hof und Garten verteilt waren, sollte für das heutige Fest als Ausstellungshalle dienen und war ringsum mit großflächigen Ölgemälden behängt, die die Gräfin selbst gemalt hatte. Es waren bezaubern-de Landschaftsdarstellungen und Pflanzenornamente, die allesamt etwas Träumerisch-Geheimnisvolles ausstrahlten, als berge jede Linie, jede Farbschattierung, jede Landschaftsstimmung eine geheime Botschaft an den Betrachter. »Die Bilder sind wundervoll, Mama«, versicherte ihr Diane. »Es gibt nur wenige Profis, die so malen können, du kannst es mir glauben, ich verstehe etwas davon!« Die Gräfin seufzte. Sie malte seit über dreißig Jahren Aquarelle und Ölbilder, aber sie hatte niemals daran gedacht, ihre Werke auszustellen. Es war ein Hobby, ein Zeitvertreib für trübe Tage und stille Stunden. Natürlich hatte sie während der letzten zehn Jahre – seit die Kinder etwas größer waren – mehr Zeit für ihre künstlerische Beschäftigung gehabt und nicht selten ganze Tage im Atelier verbracht.