In den letzten Jahrzehnten ist ein Wandel im Kriegsgeschehen zu verzeichnen, der sich auch auf die Kriegsforschung auswirkt. Prozesse der staatlichen Entgrenzung und Denationalisierung führten zu neuen Formen der Kriegsführung. Damit verbunden sind eine Regionalisierung und Transnationalisierung von Krieg und die Entstehung von regionalen Konfliktsystemen. Nadine Ansorg geht der Frage nach, welche strukturellen Rahmenbedingungen das Auftreten regionaler Konfliktsysteme und der daran beteiligten Gewaltakteure ermöglichen. Sie analysiert die Faktoren, die zu einer tatsächlichen Ausbreitung kriegerischer Gewalt in Regionen führen. Die Autorin entwickelt ein theoretisches Konzept auf sozialkonstruktivistischer Basis, das die bisherigen theoretischen Schwächen im Umgang mit regionalen Konfliktsystemen ausgleicht, und testet es mit Hilfe einer Multi-Value Qualitative Comparative Analysis (mvQCA) anhand der Kriege mit regionaler Komponente in Sub-Sahara Afrika seit dem Ende des Kalten Krieges.