In Segals Erzählungen treffen wir auf bemerkenswerte Frauen, New Yorkerinnen um die Neunzig, die sich regelmäßig zum Lunch treffen und sich gegenseitig mit kuriosen Begebenheiten aus dem Alltag unterhalten. Eine Cocktailparty mit alten Freunden kann einem Trauerempfang zum Verwechseln ähnlich sein, eine Frisur geht eigene Wege; und spielt es wirklich eine Rolle, wer vor langer Zeit mit wem geschlafen hat? Segals Schilderungen eines Urlaubs in Venedig, einer verloren gegangenen Freundschaft, aber auch einer Wanderung mit ihrem Vater im Sommer 1938, vor ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten nach England, sind eindrücklich und entbehren nicht eines subtilen Humors. Dabei stehen niemals mehr Worte auf dem Papier als absolut notwendig.