Das Thema 'Lernen und Geschlecht' ist eine immer wieder aktuelle pädagogische Thematik, für die sich in unterschiedlichen Zeiten und gesellschaftlichen Entwicklungsphasen neue Fragen aufwerfen lassen. Der vorliegende Band beschäftigt sich daher aus unterschiedlichen Perspektiven heraus mit folgenden Fragestellungen:
- Lernen Mädchen und Jungen unterschiedlich in Bezug auf schulische Inhalte und Leistungserwartungen?
- Lassen sich bestimmte Lernunterschiede auf biologische Aspekte des Geschlechtlichen zu-rückführen oder kommen hier eher Geschlechtsstereotype und Sozialisationsergebnisse zur Wirkung?
- Brauchen wir eine geschlechtsspezifische Pädagogik? Wenn ja, wie stark müsste diese ausdifferenziert sein und auf welche Bereiche bzw. Schulfächer sollte sie sich beziehen?
- Sollte die traditionelle Unterscheidung Junge vs. Mädchen weiter fortgeführt werden oder reproduziert eben diese Unterscheidung Geschlechtsstereotype und damit (vermeintliche) Geschlechterdifferenzen?
- Inwieweit sollten Geschlechtsidentitätsfindungsprozesse - z. B. im Rahmen von hetero-, transsexueller oder homosexueller Identitätsbildung - Einfluss auf das Lernen haben und entsprechend ein Thema im Unterricht sein?
- Wie sollte die Genderthematik insgesamt im Unterricht zum Gegenstand werden?
- Wie kann die Kultur einer Schule geschlechtersensibel gestaltet und gelebt werden?
Für diese Fragestellungen versuchen die Autorinnen und Autoren den Forschungsstand zu skizzieren, pädagogische Antworten zu geben und auch unterrichtsnahe Modelle zu entwickeln.