In den Jahren 1656-1657 veröffentlichte Dr. theol. Johann Maukisch (1617-1669), von 1651 an Rektor des Akademischen Gymnasiums zu Danzig, seine erste breitangelegte, vierteilige Sammlung geistlicher Lieder: Lobsingende Hertzens-Andacht über die Evangelia. Für die Vertonung der Lieder sorgte Thomas Strutius (1617-1678), der seit 1642 Organist an der gymnasialen Trinitatiskirche wirkte. Damit knüpfte Maukisch an eine Kooperation an, welche er bereits im Zuge der erfolgreichen Erarbeitung kleinerer Werke gepflegt hatte. Die Sammlung bietet neben umfangreichen traktatartigen Vorworten, einem Nachwort mit anweisungsartigem Charakter und einer beträchtlichen Anzahl von Ehrentexten 75 Lieder zu den Fest- und Sonntagsevangelien des gesamten Kirchenjahres. Die 'äußerliche' Eigenart des Werkes, also die konsequente Einfügung möglichst vieler Fußnoten-Vermerke mit präzisen Kapitel- und Versangaben von Bibelbezügen, ist im Grunde bloß eine visuelle Folge, die aus deren eigentlicher Besonderheit innerhalb der frühneuzeitlichen Perikopenlyrik resultiert, nämlich der didaktisch überaus komplexen Ausrichtung auf die Schüler des Danziger Gymnasiums. Strutius' Lieder auf Maukischsche Texte werden mit diesem Band erstmals vollständig erschlossen sein.