Im Jahr 2010 fand im Ruhrgebiet das Kulturereignis Europas im frühen 21. Jahrhundert statt: die 'Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010'. An dessen Planung und Durchführung war eine unüberschaubare Zahl von Akteuren über einen langen Zeitraum hinweg zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten in mannigfaltigen Konstellationen beteiligt, die dabei mit multiplen Taktiken und Strategien (zumindest auch) ihre Sonder- und Eigeninteressen verfolgten. Das zentrale Erkenntnisinteresse der hier vorgelegten ethnografischen Studie lautet, wie dieses hochkomplexe Ereignis so organisiert werden konnte, dass es am Ende doch 'klappte'. Genauer gefragt: Welche Handlungsprobleme wurden dabei insbesondere von den Mitarbeitern der zum Zweck des 'Mega-Event-Machens' gegründeten Sonderorganisation auf Zeit - der RUHR.2010 GmbH - wie bewältigt?