Der aus Freiburg stammende Kunsttischler Martin Carlin legte im Paris des 18. Jahrhunderts eine außerordentliche Karriere hin. Seine Möbelstücke sind Teil der luxuriösen Appartements der europäischen Elite. Wie Carlin fertigen am östlichen Stadtrand von Paris zahlreiche aus dem deutschen Sprachraum ausgewanderte Ebenisten hochwertige Möbel an, die bis heute als Inkarnation des französischen Geschmacks gehandelt werden. Am Leben und Werk Carlins arbeitet Miriam Schefzyk die bedeutende Migrationsbewegung der deutschen Ebenisten nach Paris auf und gibt Einblicke in Integrationsstrategien, Netzwerke und komplexe Arbeitsstrukturen in einem von Konkurrenz und Kooperation geprägten Umfeld.