Payton
Mit siebzehn von zu Hause wegzulaufen, war nicht einfach. Na ja, wenn ich ehrlich bin, waren weder die Jahre davor noch die zehn Jahre danach jemals einfach für mich.
Aber jetzt geht es mir relativ gut. Irgendwie. Ich muss einfach nur weitermachen, mich über Wasser halten, unter dem Radar bleiben - und den Menschen aus dem Weg gehen.
Als also ein fremder Mann durch meine offene Balkontür in mein Zuhause und mein Leben tritt, sollte ich eigentlich Angst haben. Zu Tode erschrocken und bis ins Mark verängstigt sein.
Ich muss wohl doch gebrochener sein, als mir bewusst war, denn ich bin nichts von alledem.
Ich bin fasziniert.
Und ich frage mich, ob ich die Kontrolle über mein Leben vielleicht nur dann erlangen kann, wenn ich ihm nachgebe.
Nero
Als ich zum ersten Mal einem Mann das Leben nahm, wusste ich, dass es kein Zurück mehr geben wird. Ein normales Leben war für mich unmöglich.
Anstatt mich also abzuwenden, kletterte ich über einen Berg aus Leichen und bestimmte mein Schicksal selbst, indem ich Die Allianz gründete.
Für mich war das völlig in Ordnung. Es war zufriedenstellend genug, um weiterzumachen.
Bis ich durch diese offenen Balkontüren und in ihr Leben trat.
Noch im selben Moment hätte ich gehen sollen. Hätte direkt wieder durch die Tür verschwinden sollen - aber das tat ich nicht, und nun ist ihr Leben in Gefahr.
Aber die Sache ist die ... Wenn man der Böse ist, ist man gerne dazu bereit, die Straßen der Stadt mit Blut zu pflastern, nur um das zu schützen, was einem gehört.
Und Payton gehört mir - ob sie es nun will oder nicht.