In den letzten Jahren hat sich die Petrofiction als eine neue Strömung der Gegenwartsliteratur herausgebildet. Diese hat in der ökologisch orientierten Literaturwissenschaft und seiner Erweiterung, dem Material Ecocriticism, als Teilbereich der Environmental Humanities, einen neuen Zweig begründet: den Petrocriticism sowie die Petrocultural Studies als Teilbereich der Energy Humanities.
Mit dieser Verortung geht der Band der doppelten Frage nach, wie sich die toxischen Hinterlassenschaften des Erdölzeitalters in Literatur und Fotografie niederschlagen und wie diese die damit einhergehenden Machtkonstellationen der globalen Ölmoderne repräsentieren und kritisch reflektieren; zum anderen fragt er, welche neuen literatur- und kulturwissenschaftlichen Verfahren nötig sind, um diese neue literarische Strömung des Petrocriticism angemessen erfassen zu können.
Das Buch demonstriert dies exemplarisch anhand repräsentativer Beispiele aus der Literatur und anderen Künsten, welche die Globalität des Themas spiegeln. Mit der systematischen Zusammenführung der zahlreichen theoretischen Ansätze heterogener Herkunft wird ein eigenständiger Entwurf für eine materiell-semiotisch versierte Lektüre von Petrofiction vorgelegt, an deren Methoden und Ergebnisse spätere Studien anschließen können.