Das Werk des vorsokratischen Philosophen Parmenides, das nur fragmentarisch erhalten ist, kann als Lehrgedicht beschrieben werden. In diesem Buch werden zum ersten Mal die pädagogischen Aspekte des Gedichtes aufgrund einer detaillierten Diskussion von ausgewählten Fragmenten systematisch untersucht. Es werden u. a. folgende Fragen behandelt: Wie kommt der Suchende oder Lernende zur philosophischen Erkenntnis? Welche 'Wege' oder Methoden führen dorthin? Was für Lernstufen gibt es? Wie verhält sich der Lernende (der Kuros) zur Belehrenden (der Göttin)? Welcher geistige Zustand soll den Erkennenden kennzeichnen? Parmenides' Ontologie wird hier als Beschreibung des Erkennenden in Betracht gezogen, insofern das erkennende Subjekt seinem Objekt entsprechen soll. Parmenides' philosophische Pädagogik wird im Rahmen der Erziehungstheorie und Praxis der antiken Philosophie dargestellt und mit dem Thema der Philosophie als Lebenskunst verglichen.