Kultur in der Unkultur - der vorliegende Band beleuchtet, wie in Konzentrationslagern Artefakte und neue Formen von Kreativität entstehen konnten und wie diese rezipiert wurden. Der Titel des interdisziplinären Bandes "Poetik des Überlebens" verweist auf die Zeitlichkeit der Artefakte: Einerseits sind sie als "In situ"-Genre gedacht und zur sofortigen (und ggf. einmaligen) Rezeption angelegt; andererseits diskutiert der Band die Überzeitlichkeit der Werke und geht zudem der Frage nach, welche Möglichkeiten zur Aufbereitung der Artefakte heute bestehen. Die Beiträge bieten einen weit gefassten Zugang zur Thematik aus literatur-, kultur- und kunstwissenschaftlicher Perspektive. Das dem Band zugrunde liegende Werkcorpus reicht von bildlichen Darstellungen über nicht-literarische Zeugnisse, lyrische Texte und einer Operette bis hin zu einer literarischen Darstellung der Lagerrealität und der Diskussion um das Verwalten von Artefakten.