
Die Beschäftigung mit psychischem Leiden ist im Alltag, in Wissenschaft und Öffentlichkeit zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Diverse Studien untersuchen mögliche Ursachenzusammenhänge und diskutieren kontrovers das Verhältnis von psychischem Leiden und sozialen Bedingungen und Dynamiken. Simon Heyny untersucht in diesem Buch in interdisziplinärer Weise, ob und inwiefern psychisches Leiden als ein sinnvolles Kriterium für Gesellschaftskritik gelten kann.
Auf grundlagentheoretischer Ebene und insbesondere im Rückgriff auf die Arbeiten Alfred Lorenzers werden dabei die Zusammenhänge von psychischem Leiden, sozialen Bedingungen und Dynamiken sowie Varianten der normativen Begründungen von Gesellschaftskritik analysiert. In Ergänzung zu den gängigen Themenfeldern wie Familie und Arbeit werden dezidiert auch migrationsspezifische Momente einbezogen und zur Veranschaulichung theoretischer Gesichtspunkte genutzt.
Im Ergebnis wird eine integrative analytische Perspektive ausgearbeitet und für eine formale Ethik sozial vermeidbaren Leidens fruchtbar gemacht. Auf diese Weise wird ein Blick für die Interferenzen, Eigendynamiken und Transformationspotenziale von Psychischem und Sozialem eröffnet.
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