Auch in der gymnasialen Oberstufe sind Klausuren nicht alles. Aber als Lernerfolgskontrolle sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil der Überprüfung fachlicher und methodischer Kompetenzen.
Wird im Sinne der Aufgabenstellung geantwortet? Ist der Analyseschwerpunkt klar herausgearbeitet? Zeigen die Ausführungen eine klare Kohärenz? Werden die notwendigen Analyseschritte eingehalten? Und nicht zuletzt: Sind die Analyse und die Erörterung sprachlich und fachlich angemessen formuliert?
Gerade in der abschließenden Abiturprüfung bekommen die Klausuren und damit die Aufgabenformate noch einmal eine sehr große Bedeutung. Und natürlich machen die Klausuren in der Vorbenotung bis zum Abitur in etwa die Hälfte der Gesamtnote aus. Damit sind Klausuren immer noch nicht alles, aber ohne Erfolg bei den Klausuren wird es schwierig.
Das Arbeitsbuch Klausurwerkstatt will anhand von Klausurtrainings Wege aufzeigen, wie die unterschiedlichen Aufgabentypen für das Fach Deutsch erschlossen werden können. Anhand gängiger und zentraler Texte, die typisch sind für einzelne Unterrichtsthemen, soll schrittweise durch die Erarbeitung exemplarischer Klausuren geführt werden. Dabei werden alle Aufgabentypen für das Zentralabitur in Nordrhein-Westfalen abgedeckt. Die grundsätzlichen Analyseaufgaben mit weiterführenden Schreibaufträgen (Aufgabentyp I A und II A) sind, zusammen mit dem materialgestützten Verfassen eines Textes (Aufgabentyp IV), die für die Einführungsphase bestimmenden Aufgabentypen.
Die komplexeren Aufgabentypen der vergleichenden Analyse bzw. der Erörterung (I B, II B, III A und B) kommen hingegen erst in der Qualifikationsphase zur Anwendung. Sie sollen aber schon hier, an den überschaubaren Inhalten der Einführungsphase, erarbeitet werden. Ganz im Sinne einer Erweiterung der Kompetenzen: Wer gelernt hat, ein Gedicht vernünftig zu analysieren, der kann sich auch mit der Frage auseinandersetzen, wie man zwei Gedichte miteinander vergleicht.
Dabei sollen eben nicht Inhalte vermittelt werden. Unser Fokus liegt auf der Methodik der Analyse. Die Nutzer sollen in die Lage versetzt werden, in sich stringente, logische, gut durchdachte, vernünftig strukturierte und sprachlich angemessene Klausuren zu verfassen, sodass sie diesem Teil der Abiturprüfungen gelassen entgegenblicken können.
Sie können daher dieses Lehrwerk zum einen nutzen, um in der Einführungsphase die Methodik der Analyse zu erarbeiten. Zum anderen aber auch, um in der Einführungsphase schon methodische Kompetenzen der Qualifikationsphase aufzubauen.
Dafür wird in einem einleitenden Kapitel zunächst allgemeines Klausurwissen dargestellt:
Im Hauptteil werden dann alle Aufgabentypen einzeln trainiert. Schließlich, wie bei einer guten Klausur, findet eine resümierende Schlussbetrachtung, ein Fazit, statt.