Ernst Jandl sprach von einem »Spaß im Walfischformat«, als er 1963 den eben erschienenen Band Sitara und der Weg dorthin, »eine Studie über Wesen, Werk & Wirkung Karl May's« in die Hände bekam. Unter dem Eindruck der Lektüre der Schriften Sigmund Freuds glaubte Schmidt einen neuen Schlüssel für das Werk Karl Mays gefunden zu haben. Zunächst an der Frage interessiert, ob und wie das Unbewußte des Dichters die Kulisse seiner Romane erzeuge, diagnostiziert Schmidt eine »Erosverdrängung nicht alltäglichen Ausmaßes«. Immer ritten Held und Begleiter durch Gras und Gestrüpp, hinein in Täler, Felsspalten und Höhlungen. »Für MAY scheint nicht, wie bei so vielen andern Künstlern & Menschenmännchen der Fall, die weibliche Brust die dominierende erotische Anregung und Initialzündung ergeben zu haben (...) sondern das Gesäß.« Die sprachlichen Mittel ebenso wie die landschaftliche Kulisse und die einander in die Arme schnellenden Winnetou und Old Shatterhand trügen, so Schmidt, eindeutig homoerotische Züge.