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Die innerhalb dieses Jahrhunderts zum Allgemeingut gewordene linguistische Wende hat in der Philosophie zweifelsohne zahlreiche methodologische Fortschritte gegenüber der Bewußtseinsphilosophie mit sich gebracht. Der Übergang vom Bewußtseins- zum Sprachparadigma scheint jedoch interne Schwierigkeiten aufzuwerfen, die besonders deutlich in der gegenwärtigen Rationalitätsdebatte ans Licht kommen, in der die mit der philosophischen Tätigkeit traditionellerweise einhergehenden universalistischen Ansprüche und Perspektiven auf den Prüfstand geraten sind. Im Feld dieser Diskussion bewegt sich Sprache und Welterschließung mit dem Vorschlag einer Systematisierung der Grundlagen der linguistischen Wende anhand einer Detailuntersuchung des Falles Heidegger und der darauf aufbauenden Neubewertung der direkten Implikationen von deren Vollzug. Die übergreifende These der Untersuchung besagt, daß der bisherige Standardübergang ins Sprachparadigma - für den die Philosophie Heideggers gerade wegen ihrer Radikalität ein Paradebeispiel bietet - nur eine Möglichkeit des Vollzugs der linguistischen Wende darstellt, die zudem durch die in ihr auftretende Hypostasierung der Sprache schwer belastet ist. Den eigentlichen Grund für die Hypostasierung der Sprache und ihrer Leistungen sieht die Autorin in der Verabsolutierung der Welterschließungsfunktion der Sprache zuungunsten ihrer Bezeichnungsfunktion. Diese Veränderung der Perspektive auf die Ebene des in Heideggers Arbeiten implizit wirksamen Sprachmodells ergibt den entscheidenden Angelpunkt, um am Leitfaden alternativer Sprachmodelle zu einer Einschätzung der Bedingungen und Möglichkeiten der linguistischen Wende als solcher zu kommen. Daher führt sie zur Stützung ihrer Hauptthese eine detaillierte Gegenüberstellung der Heideggerschen Sprachauffassung mit neueren Ansätzen durch, wie sie in Arbeiten von H. Putnam, K. Donnellan und S. A. Kripke vorliegen. Dabei wird deutlich, daß die Sprache durch die ihr irreduzibel inhärente Bezeichnungsfunktion gerade strukturell auf die innerweltliche Erfahrung dessen, worüber man spricht, angewiesen ist und daher den Schlußfolgerungen der Heideggerschen Sprachauffassung entgegen die Möglichkeit der Revision unseres Wissens bzw. des Lernens in sich trägt.