In dieser Dissertationsschrift wird das Textproblem des deuterokanonischen Buches Tobit neu aufgerollt. Vollständig liegt die Tobiterzählung nur in der griechischen Überlieferung der Septuaginta und in von dieser abhängigen Übersetzungen wie der Vetus Latina vor, allerdings in teilweise erheblich divergierenden Textformen. Daneben wurden in Qumran die Textfragmente von fünf aramäischen und hebräischen Tobit-Schriftrollen gefunden. Ausgehend von diesen Textfragmenten als den ältesten Textzeugen des Buches Tobit wird über einen Vergleich der Textformen versucht, die Frage nach dem Text des Buches Tobit zu lösen.
Aus der Darstellung der handschriftlichen Überlieferung wird deutlich, dass sich die Annäherung an diesen "Urtext" bei Tobit sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich gestaltet, so dass sich die Frage stellt, welcher Text künftig für die Auslegung dieses biblischen Buches herangezogen werden sollte.